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Ich bin ein guter Chef – doch Kündigungsgrund Nummer eins ist…der Chef

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Sie sind ein Chef und stolz drauf? Sie denken, man hat Ihnen den Chefsessel angetragen – oder ähem, Sie nach Ihrem nachdrücklichen Quengeln dann doch noch draufgelassen – ,  weil Sie so unschlagbar gut sind?

Wenn Sie sich da mal nicht irren.

Zum einen  wäre da diese drollige Meldung aus den “AllgäuHIT-Weltnachrichten”, die vor wenigen Tagen kam:

Umfrage: Führungskräfte halten sich für gute Chefs

95 Prozent der deutschen Führungskräfte halten sich für eine gute und von ihren Mitarbeitern akzeptierte Führungskraft. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des “Handelsblatts”. Danach finden 99 Prozent der Führungskräfte das Verhältnis zu ihren Mitarbeitern gut oder sehr gut.”

Dieses Ergebnis steht in deutlichem Kontrast zu den Mitarbeiter-Befragungen der vergangenen Jahre. So stellte beispielsweise das Meinungsforschungsinstitut Gallup 2013 fest, dass 85 Prozent der Beschäftigten im Job unzufrieden sind: Fast jeder Vierte hat innerlich gekündigt, 61 Prozent machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Kündigungsgrund Nummer eins sei der Chef, fand die Ruhr-Universität Bochum in einer Online-Befragung heraus.”

Das deckt sich denn auch mit Reinhard Sprengers Erkenntnis – der Management-Guru: Menschen verlassen immer ihren Vorgesetzten – und nicht ihre Company. Denn er ist es, der für sie die Firma Tag für Tag verkörpert, mit dem sie sich auseinandersetzen, der ihnen Anordnungen erteilt, angenehm oder unangenehm gegenüber tritt.

Karrieren sind zufällig 

Einerseits. Andererseits kam jetzt eine Umfrage des IW, dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln, unter 350 DAX-Managern, Regierungsmitgliedern, Chefredakteuren, Kirchenvertretern und Gewerkschaftschefs sowie Sitzen von Wohlfahrtsverbänden und dem Deutschen Fußball-Bund zu diesem interessanten Ergebnis: Die meisten Karrieren passieren eher zufällig.

Zufall statt Genius

Die Devise, zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen ist dann wohl eher ausschlaggebend als das Genius des Einzelnen.

So gesehen ist die Frauenquote auch gar nicht so blamabel, wie die wenigen Managerinnen meinen, die schon heute an der Spitze sind.

Und denen die Quote eigentlich ohnehin egal sein kann, denn sie brauchen sie ja nicht mehr.

Scoutings für Führungstalente

Personalexperten finden laut IW dieses Ergebnis fatal: Sie wünschen sich “regelmäßig professionelle Scoutings in den Unternehmen, um Talente unabhängig von Alter, Berufserfahrung oder Geschlecht ausfindig zu machen”.

Und dann warteten die IW-Forscher auf mit überraschenden Ergebnissen einer Potenzialanalyse unter 800 Führungskräften und Anwärtern für Chefpositionen, die von der Hochschule Osnabrück von den Wirtschaftspsychologen Uwe Kanning und Philipp Fricke, kommt:

“Weder Erfahrung noch Alter haben einen signifikanten Einfluss auf die Führungskompetenz – wohl aber das Geschlecht.”

Denn: In neun untersuchten Kompetenzbereichen von Kommunikkationsfähigkeit über Organisationsfähigkeit, Selbstreflexion, Problemlösungsfähigkeit bis Überzeugungsfähigkeit schnitten die Frauen durchweg besser ab als die Männer. http://www.iwkoeln.de/de/infodienste/iwd/archiv/beitrag/fuehrungskompetenz-fuehrungskraft-per-zufall-135735

 

Männer wie Frauen Mittelmaß

Aber zum Trost: Auf einer Skala von eins bis vier erreichten auch die Frauen in keiner der Kompetenzen besser als 2,93 (Kommunikations- sowie Führungsfähigkeit) – die Männer brachten es da auf 2,80 beziehungsweise 2,76. Von vier Punkten waren also letztlich beide relativ weit entfernt.

Am – relativ – miesesten schnitten die Frauen ab in Konflikfähigkeit (2,76) und die Männer in Entscheidungsfähigkeit (2,59).

 

IW-Grafik

 

 

 


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